NRW unter den Spitzen­reitern Haus­besitzer wollen Energie­techno­logien

EnergieGebäude & WärmeMobilität

| Pressemitteilung, 03.02.2025

NRW unter den Spitzenreitern: Eigenheimbesitzer haben Rekordpläne für Solaranlagen, Wärmepumpen und E-Autos

03.02.2025 – Hausbesitzer, die im eigenen Haus leben, planen sehr häufig die Anschaffung neuer Energietechnologien: Bis 2029 wollen fast 70 Prozent der Eigenheimbewohner in NRW eine Solarstromanlage betreiben – fast doppelt so viel wie heute. Große Zuwächse sind auch bei Wärmepumpen und Elektroautos absehbar. Damit planen die Eigenheimbesitzer in NRW häufiger Investitionen in moderne Energietechnologien als im Bundesschnitt.  Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach unter mehr als 4.000 selbstnutzenden Hauseigentümern in NRW und allen anderen Bundesländern.

Bis 2029 könnten demnach 69 Prozent aller Eigenheimbesitzer in NRW eine Solarstromanlage besitzen, 46 Prozent ein Elektroauto und 38 Prozent eine Wärmepumpe. Das ist beinahe eine Verdoppelung bei Solaranlagen (derzeit 38 Prozent) sowie mehr als eine Verdreifachung bei Elektroautos (aktuell 14 Prozent) und Wärmepumpen (aktuell 12 Prozent).

Mit diesen Werten gehört NRW im Bundesvergleich zu den Spitzenreitern. So nutzen die Eigenheimbewohner in dem bevölkerungsstärksten Bundesland sowohl Solaranlagen als auch Elektroautos bereits heute um einige Prozentpunkte häufiger als der bundesweite Durchschnitt. Bei der Nutzung von Wärmepumpen liegt NRW hingegen unter dem Bundesdurchschnitt: 12 Prozent der Eigenheime in NRW beziehen aktuell ihre Heizenergie aus Wärmepumpen, bundesweit sind es 15 Prozent. Bis 2029 könnte sich NRW allerdings auch hier an die Spitze schieben: 26 Prozent der Eigenheimbesitzer zwischen Rhein und Weser planen bis dahin die Anschaffung einer Wärmepumpe, bundesweit sind es nur 23 Prozent.

Solarstromanlagen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu: So zeigen Hausbesitzer, die bereits heute ihren eigenen Solarstrom erzeugen, ein sehr hohes Interesse, auch in Wärmepumpen und Elektroautos zu investieren. Ihre Investitionsbereitschaft in Elektroautos ist mehr als doppelt so hoch wie bei Hausbesitzern ohne Solarstromanlage, bei Wärmepumpen ist der Anteil fast drei Mal so hoch. Dieser Trend gilt unabhängig von Einkommen und politischen Vorlieben.

Parteipolitische Präferenzen spielen kaum eine Rolle

Die bundesweiten Umfrageergebnisse zeigen, dass parteipolitische Präferenzen von Hauseigentümern bei der Technologiewahl insgesamt nur eine untergeordnete Rolle spielen. Jeweils grob ein Drittel der Wähler von Union (37 Prozent), SPD (37 Prozent), FDP (44 Prozent), AfD (34 Prozent) und BSW (28 Prozent) haben bereits eine PV-Anlagen installiert. Bei den Unterstützern der Grünen (50 Prozent) und der Linken (50 Prozent) ist es sogar jeder zweite.

Auch bei den Anschaffungsplanungen zeichnet sich bundesweit ein über Parteipräferenzen hinweg ein ausgeglichenes Bild ab: 34 Prozent der Grünen-Wähler, 33 Prozent der BSW-Wähler und 32 Prozent der SPD-Wähler unter den Eigenheimbesitzern planen bis 2029 eine Investition, gefolgt von jeweils 30 Prozent bei Unions- und 29 Prozent bei FDP-Wählern. Damit liegt die Investitionsbereitschaft bei diesen Wählern im bzw. etwas über dem bundesweiten Durchschnitt, der bei 29 Prozent liegt. Bei den Unterstützern der Linken (25 Prozent) und der AfD (23 Prozent) ist die Bereitschaft zum Kauf einer Solarstromanlage etwas geringer als im Bundesdurchschnitt.

„Unsere Daten zeigen, dass die Investitionspläne von Hausbesitzern in moderne Energietechnologien relativ wenig von Parteipräferenzen abhängen. Vielmehr stehen insbesondere bei der Investition in Photovoltaikanlagen – der zentralen Technologie in diesem Feld – finanzielle Erwägungen im Vordergrund. Den Ausbau privater Photovoltaikanlagen voranzubringen, erwarten Hausbesitzer dabei erstaunlicherweise nicht nur von den Grünen, sondern auch von der CDU“, sagt Dr. Steffen de Sombre vom Institut für Demoskopie Allensbach, der die Studie verantwortet hat.

Investitionsbereitschaft löst sich von der Höhe des Haushaltseinkommens

Bisher war die Frage, ob Eigenheimbesitzer in Solaranlagen, Wärmepumpen oder Elektroautos investieren, stark vom Einkommen abhängig. So finden sich in rund der Hälfte der Haushalte in Nordrhein-Westfalen mit einem monatlichen Nettoeinkommen von 5.000 Euro und mehr schon heute eine Solarstromanlage auf dem Dach. Bei Haushaltseinkommen von bis zu 2.500 Euro ist das nur bei 30 Prozent der Eigenheimbesitzer der Fall, bei Einkommen von 2.500 bis unter 5.000 Euro bei 35 Prozent der Hauseigentümer.

Die Umfrage zeigt nun, dass das Haushaltseinkommen für die Investitionsbereitschaft künftig keine dominierende Rolle mehr spielt: Bei Haushaltseinkommen von weniger als 2.500 Euro im Monat streben 29 Prozent der Eigenheimbewohner den Bau einer Solarstromanlage an, womit der Wert fast gleichauf liegt mit der höchsten Einkommensgruppe von über 5.000 Euro (33 Prozent). In den Einkommensgruppe von 2.500 Euro bis 5.000 Euro haben 35 Prozent der Eigenheimbesitzer Anschaffungspläne für Elektroautos.

Bei den Wärmepumpen ist in NRW das Interesse insbesondere bei Haushalten mit geringem Einkommen sehr ausgeprägt: Rund drei von zehn NRW-Hausbesitzern mit einem Einkommen unter 2.500 Euro planen die Anschaffung einer Wärmepumpe. Das sind doppelt so viele wie im Bundesdurchschnitt. Eine ähnlich hohe Anschaffungsbereitschaft gibt es bei Haushalten mit höherem Einkommen.

„Diese Zahlen zeigen, dass Technologien wie Wärmepumpen und Elektroautos längst vor allem im ländlichen Raum angekommen sind. Hier gehen Pragmatismus und technologische Aufgeschlossenheit vor Ideologie. Mit den richtigen Rahmenbedingungen kann die nächste Bundesregierung diesen Technologieboom verstetigen. Davon würde neben den Hausbesitzern auch der deutsche Mittelstand profitieren, also Hersteller und Installateure", sagt Carolin Friedemann, Gründerin und Geschäftsführerin der Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND). Die Initiative hatte die Umfrage in Auftrag gegeben.

Peter Preuß, Präsident des Landesverbands Nordrhein-Westfalen des Verbands Wohneigentum, ergänzt: Für Eigentümer und Eigentümerinnen ist es unerlässlich, ihr Haus bestmöglich für die Zukunft aufstellen, sofern es ihnen finanziell möglich ist. Damit leisten sie einen Beitrag zum Klimaschutz, von diesem privaten Ausbau neuer Energietechnologien profitiert die Gesellschaft insgesamt. Die kommende Bundesregierung ist aufgefordert, hier stabile und unterstützende Investitionsbedingungen schaffen, Unsicherheit führt zu einem Investitionsboykott, das haben wir erlebt. Wichtig sind zudem niedrigschwellige Informations- und Beratungsangebote.“

Methodik

Die Umfrage wurde Ende September/Anfang Oktober 2024 vom Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführt. Befragt wurden 4.089 Hausbesitzer ab 18 Jahren, die im eigenen Haus wohnen. Die Befragung wurde online durchgeführt. Sie ist repräsentativ für die Gesamtheit aller Hausbesitzer in Deutschland, die im eigenen Haus wohnen.

Ähnliche Artikel

Energie

Gebäude & Wärme

Mobilität

Haus­besitzer aller Parteien wollen neue Energie­technologien

Energie

Politik

Ener­gie­minis­ter­kon­fe­renz 2024: Optimie­rung statt Grund­satz­debatte

Energie

Gebäude & Wärme

Zeit für die Moderni­sierungs­offensive

Wir verwenden Cookies, um Ihnen unseren Service zur Verfügung zu stellen, sowie das Nutzungserlebnis zu optimieren. Sie können mit dem Button „Akzeptieren“ alle Cookies akzeptieren oder über Datenschutzeinstellungen" individuelle Einstellungen vornehmen. Wenn Sie die Nutzung der Cookies ablehnen „Ablehnen“, dann werden außer den notwendigen Cookies keine weiteren Cookies gesetzt.

AblehnenAkzeptierenEinstellungen
Newsletter
Spenden