Haus­besitzer wollen neue Energietechnologien - unabhängig von Parteipräferenzen

EnergieGebäude & WärmeMobilität

| Pressemitteilung, 03.02.2025

Eigen­heim­besitzer wollen in Solaranlagen, Wärme­pumpen und Elektroautos investieren – politische Vorlieben spielen fast keine Rolle

München, 03.02.2025 – Haus­besitzer, die im eigenen Haus leben, planen in hohen Anteilen die Anschaffung neuer Energietechnologien: Bis 2029 wollen zwei Drittel der Eigenheimbewohner in Deutschland eine Solarstromanlage betreiben – fast doppelt so viel wie heute. Bei Wärme­pumpen und Elektroautos übersteigen die Anschaffungspläne die heutige Verbreitung sogar deutlich. Dieser Trend ist unabhängig von der Parteipräferenz. Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach unter mehr als 4.000 selbstnutzenden Hauseigentümern.

Bis 2029 könnten demnach 65 Prozent aller Eigenheimbewohner in Deutschland eine Solarstromanlage besitzen, 41 Prozent ein Elektroauto und 38 Prozent eine Wärme­pumpe. Das ist beinahe eine Verdoppelung bei Solaranlagen (derzeit 36 Prozent), mehr als eine Verdoppelung bei Wärme­pumpen (aktuell 15 Prozent) und mehr als eine Verdreifachung bei Elektroautos (aktuell 12 Prozent).

Solaranlagen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu: So zeigen Haus­besitzer, die bereits heute ihren eigenen Solarstrom erzeugen oder die Installation einer Solaranlage planen, ein sehr hohes Interesse, auch in Wärme­pumpen und Elektroautos zu investieren. Ihr Anteil ist viermal größer als bei Haus­besitzern ohne Solarstromanlage bzw. entsprechenden Anschaffungsplänen. Dieser Zusammenhang gilt unabhängig von Einkommen und politischen Vorlieben.

Parteipolitische Präferenzen spielen kaum eine Rolle

Die Umfrage zeigt, dass parteipolitische Präferenzen von Hauseigentümern bei der Technologiewahl insgesamt nur eine untergeordnete Rolle spielen. Jeweils rund ein Drittel der Wähler von Union (37 Prozent), SPD (37 Prozent), FDP (44 Prozent), AfD (34 Prozent) und BSW (28 Prozent) haben bereits eine PV-Anlagen installiert. Bei den Unterstützern der Grünen (50 Prozent) und der Linken (50 Prozent) ist es sogar jeder zweite.

Auch bei den Anschaffungsplanungen für PV-Anlagen zeichnet sich ein über Parteipräferenzen hinweg ausgeglichenes Bild ab: 34 Prozent der Grünen-Wähler, 33 Prozent der BSW-Wähler und 32 Prozent der SPD-Wähler unter den Eigen­heim­besitzern planen bis 2029 eine Investition, gefolgt von jeweils 30 Prozent bei Unions- und 29 Prozent bei FDP-Wählern. Damit liegt die Investitions­bereitschaft bei diesen Wählern im Bundesdurchschnitt von 29 Prozent. Bei den Unterstützern der Linken (25 Prozent) und der AfD (23 Prozent) ist die Bereitschaft zum Kauf einer Solarstromanlage etwas geringer als im Bundesdurchschnitt.

„Unsere Daten zeigen, dass die Investitionspläne von Haus­besitzern in moderne Energietechnologien relativ wenig von Parteipräferenzen abhängen. Vielmehr stehen insbesondere bei der Investition in Photovoltaik­anlagen – der zentralen Technologie in diesem Feld – finanzielle Erwägungen im Vordergrund. Den Ausbau privater Photovoltaik­anlagen voranzubringen, erwarten Haus­besitzer dabei erstaunlicherweise nicht nur von den Grünen, sondern auch von der CDU.“, sagt Dr. Steffen de Sombre vom Institut für Demoskopie Allensbach, der die Studie verantwortet hat.

Investitions­bereitschaft löst sich von der Höhe des Haushaltseinkommens

Bisher war die Frage, ob Eigen­heim­besitzer in Solaranlagen, Wärme­pumpen oder Elektroautos investieren, stark vom Einkommen abhängig. So finden sich in rund der Hälfte der Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen von 5.000 Euro und mehr schon heute eine Solarstromanlage auf dem Dach. Bei Haushaltseinkommen von bis zu 2.500 Euro ist das nur bei 24 Prozent der Eigen­heim­besitzer der Fall, bei Einkommen von 2.500 Euro bis unter 5.000 Euro hingegen bei 35 Prozent der Hauseigentümer.

Die Umfrage zeigt nun, dass das Haushaltseinkommen für die Investitions­bereitschaft in Solaranlagen keine dominierende Rolle spielt: Bei Haushaltseinkommen von mehr als 2.500 Euro im Monat streben über alle Einkommensklassen hinweg rund 30 Prozent der Hauseigentümer den Bau einer Solarstromanlage an. Ähnlich hoch ist der Anteil der Haushalte mit einem Einkommen von 2.500 Euro bis 5.000 Euro, die ein Elektroauto anschaffen wollen (30 Prozent). Bei der Wärme­pumpe fällt die Anschaffungsbereitschaft hingegen etwas kleiner aus. Sie liegt bei Werten von 23 Prozent in der Einkommensklasse von 2.500 bis 5.000 Euro und 31 Prozent bei den Haushalten mit einem Einkommen von mehr als 7.500 Euro.

Hauseigentümer, die bisher keine Investition in Erwägung ziehen, nennen hierfür über alle drei Technologien hinweg die Anschaffungskosten als Hauptgrund. Das betrifft vor allem die Befragten mit einem Haushaltseinkommen von weniger als 2.500 Euro. Hier ist die Anschaffungsbereitschaft auch am geringsten.

Umgekehrt nennt allerdings die Mehrheit der Eigen­heim­besitzer, die moderne Energietechnologien bereits nutzen oder deren Anschaffung planen, die Ersparnis bei den Energiekosten als Motivation: Bei den Betreibern von Photovoltaik­anlagen sind es 81 Prozent, bei jenen von Wärme­pumpen 58 Prozent. Bei denjenigen, die ein Elektroauto fahren oder anschaffen wollen, geben 43 Prozent als Grund an, dass sie zuhause laden können.

„Diese Zahlen zeigen, dass Technologien wie Wärme­pumpen und Elektroautos längst vor allem im ländlichen Raum angekommen sind. Hier gehen Pragmatismus und technologische Aufgeschlossenheit vor Ideologie. Mit den richtigen Rahmen­bedingungen kann die nächste Bundesregierung diesen Technologieboom verstetigen. Davon würden neben den Haus­besitzern auch der deutsche Mittelstand profitieren, also Hersteller und Installateure.", sagt Carolin Friedemann, Gründerin und Geschäftsführerin der Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND). Die Initiative hatte die Umfrage in Auftrag gegeben.

Peter Wegner, Präsident des Verbands Wohneigentum, ergänzt: „Nach den harten Debatten scheint das Gebäude­energie­gesetz allmählich auf der Sachebene anzukommen. Hauseigentümerinnen und -eigentümer erwarten schlicht, dass die kommende Bundesregierung vernünftige und – ganz wichtig – verlässliche Investitionsbedingungen schafft. Flankiert werden müssen diese durch niedrigschwellige Beratungs- und Informationsangebote.“

Die Umfrage ist vor dem Hintergrund entstanden, dass rund 80 Prozent der Wohngebäude in Deutschland Ein- oder Zweifamilienhäuser sind und darin 41,5 Millionen Menschen leben – vielfach in kleinen Städten und auf dem Land. Diese Menschen sind von den Transformationsthemen Energieerzeugung, zukunftsfähiges Heizen und Autofahren besonders betroffen.

Methodik

Die Umfrage wurde Ende September / Anfang Oktober 2024 vom Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführt. Befragt wurden 4.089 Haus­besitzer ab 18 Jahren, die im eigenen Haus wohnen. Die Befragung wurde online durchgeführt. Sie ist repräsentativ für die Gesamtheit aller Haus­besitzer in Deutschland, die im eigenen Haus wohnen.

Regionale Auswertung der Investitionspläne der Eigen­heim­besitzer in Bayern und Nordrhein-Westfalen.

Mehr zu den bundesweiten Umfrageergebnissen.

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