Technologie­offensive im Eigenheim

Eine Umfrage unter mehr als 4.000 Haus­besitzerinnen und -besitzern ab 18 Jahren, die im eigenen Haus wohnen. Dies sind die Ergebnisse der ersten Befragungswelle, durchgeführt im Herbst 2024.

Auf einen Blick

  • Technologieboom in Eigenheimen: Bis 2029 planen 65 Prozent der Haus­besitzerinnen und -besitzer eine Photovoltaikanlage, 41 Prozent ein Elektroauto und 38 Prozent eine Wärme­pumpe.
  • Photovoltaik als Innovationsmotor: Photovoltaik­anlagen treiben weitere Investitionen wie in Wärme­pumpen und Elektroautos voran.
  • Wirtschaftlichkeit entscheidet: Praktische und finanzielle Überlegungen sind entscheidend bei Investitionsentscheidungen.
  • Wahlentscheidend: für ein Drittel der Haus­besitzerinnen und -besitzer spielt die politische Unterstützung bei der Anschaffung klimafreundlicher Technologien eine (sehr) große Rolle bei der anstehenden Wahl.

Technologie­offensive im Eigen­heim: Haus­besitz­ende setzen auf neue Energie­techno­logien

Veröffentlichung Februar 2025

EnergieGebäude & WärmeMobilität

| Analyse, 03.02.2025

Technologieboom in Eigenheimen

Haus­besitzerinnen und -besitzer in Deutschland planen in großem Umfang Anschaffungen emissionssparender Technologien wie Photovoltaik­anlagen, Wärme­pumpen und Elektroautos. Das Institut für Demoskopie Allensbach hat im Auftrag der Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND) mehr als 4.000 Hausbesitzende, die im eigenen Haus wohnen, nach der Nutzung und den mittelfristigen Anschaffungsplänen für acht klimafreundliche Technologien befragt: Photovoltaikanlage, Batteriespeicher/­Energiespeichersystem, Solarthermie, Holzpelletheizung, Wärme­pumpe, Elektroauto, Wallbox zum Laden eines Elektroautos, Home Energy Management System (HEMS).

Heutzutage hat ein gutes Drittel der Haus­besitzer eine dieser Technologien angeschafft, mehr als ein Viertel nutzt bereits zwei emissionssparende Technologien, oft Elektroauto und Wallbox oder Photovoltaikanlage und Batterie. Weitaus am häufigsten werden Photovoltaik­anlagen genutzt, nämlich von 36 Prozent. Eine Wärme­pumpe haben bereits 15 Prozent angeschafft. Ein Elektroauto sowie eine Wallbox nutzen jeweils 12 Prozent. Kleinere Gruppen von jeweils 7 Prozent berichten über Home Energy Management Systems (HEMS).

Weitaus größer als die Nutzerkreise sind für die meisten Technologien jedoch die Gruppen derer, die mittelfristig eine Anschaffung erwägen. Bis 2029 könnten 65 Prozent aller Eigenheimbewohner in Deutschland eine Photovoltaikanlage besitzen, 41 Prozent ein Elektroauto und 38 Prozent eine Wärme­pumpe. Das ist beinahe eine Verdoppelung bei Solaranlagen (derzeit 36 Prozent), mehr als eine Verdoppelung bei Wärme­pumpen (aktuell 15 Prozent) und mehr als eine Verdreifachung bei Elektroautos (aktuell 12 Prozent). Lediglich 21 Prozent der Haus­besitzerinnen und -besitzer schließen eine Nutzung einer neuen Energietechnologie innerhalb der nächsten fünf Jahre für sich definitiv aus.

Photovoltaik als Innovationsmotor

Photovoltaik­anlagen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu: So zeigen Eigentümerinnen und Eigentümer, die bereits heute ihren eigenen Solarstrom erzeugen oder die Installation einer Solaranlage planen, ein sehr hohes Interesse, auch in Wärme­pumpen und Elektroautos zu investieren. Ihr Anteil ist viermal größer als bei denjenigen ohne Solarstromanlage beziehungsweise entsprechenden Anschaffungsplänen. Dieser Zusammenhang gilt unabhängig von Einkommen und politischen Vorlieben.

Entscheidend: Wirtschaftlichkeit statt politische Präferenzen

Die Entscheidung für klimafreundliche Technologien ist hauptsächlich von praktischen und finanziellen Erwägungen geprägt. Politische Präferenzen spielen eine untergeordnete Rolle. Wähler unterschiedlicher Parteien – von CDU/CSU bis Grüne – nutzen und planen die Nutzung von Photovoltaik in ähnlichem Ausmaß.

Bisher war die Frage, ob Eigenheimbesitzende in Solaranlagen, Wärme­pumpen oder Elektroautos investieren, jedoch stark vom Einkommen abhängig. Hohe Anschaffungskosten bleiben ein zentraler Hemmschuh für viele Haus­besitzer, unabhängig davon wie hoch das verfügbare Haushaltseinkommen ist. Gleichzeitig motivieren langfristige Energieeinsparungen viele Eigen­heim­besitzer zu Investitionen. Förderprogramme und steuerliche Anreize könnten diese Entwicklung weiter beschleunigen.

Viele Haus­besitzerinnen und -besitzer haben bei ihrer Wahlentscheidung mit im Blick, inwieweit die Parteien sie bei der Anschaffung klimafreundlicher Technologien unterstützen wollen. Für fast ein Drittel spielt diese Unterstützung bei der Bundestagswahl am 23.02.2025 eine sehr große (9 Prozent) oder eine große Rolle (23 Prozent).

Fazit

Die Ergebnisse der Umfrage unterstreichen die zentrale Rolle von Photovoltaik­anlagen bei der sektorübergreifenden Energiewende. Mit geeigneten politischen Maßnahmen, die private Investitionen in neue, emissionssparende Energietechnologien weiter anreizen, könnte das Potenzial dieser Technologien voll ausgeschöpft werden. Dies würde einen Beitrag leisten, um Klimaziele zu erreichen und die Stabilität des Wirtschaftsstandorts Deutschland zu fördern.

Methodik

Die Umfrage wurde Ende September / Anfang Oktober 2024 vom Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführt. Befragt wurden 4.089 Hausbesitzende ab 18 Jahren, die im eigenen Haus wohnen. Die Befragung wurde online durchgeführt. Sie ist repräsentativ für die Gesamtheit aller Hausbesitzenden in Deutschland, die im eigenen Haus wohnen.

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