Technologieoffensive im Eigenheim: Hausbesitzende setzen auf neue Energietechnologien
Veröffentlichung Februar 2025
Eine Umfrage unter mehr als 4.000 Hausbesitzerinnen und -besitzern ab 18 Jahren, die im eigenen Haus wohnen.
Veröffentlichung Februar 2025
Hausbesitzerinnen und -besitzer in Deutschland planen in großem Umfang Anschaffungen emissionssparender Technologien wie Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen und Elektroautos. Das Institut für Demoskopie Allensbach hat im Auftrag der Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND) mehr als 4.000 Hausbesitzende, die im eigenen Haus wohnen, nach der Nutzung und den mittelfristigen Anschaffungsplänen für acht klimafreundliche Technologien befragt: Photovoltaikanlage, Batteriespeicher/Energiespeichersystem, Solarthermie, Holzpelletheizung, Wärmepumpe, Elektroauto, Wallbox zum Laden eines Elektroautos, Home Energy Management System (HEMS).
Heutzutage hat ein gutes Drittel der Hausbesitzer eine dieser Technologien angeschafft, mehr als ein Viertel nutzt bereits zwei emissionssparende Technologien, oft Elektroauto und Wallbox oder Photovoltaikanlage und Batterie. Weitaus am häufigsten werden Photovoltaikanlagen genutzt, nämlich von 36 Prozent. Eine Wärmepumpe haben bereits 15 Prozent angeschafft. Ein Elektroauto sowie eine Wallbox nutzen jeweils 12 Prozent. Kleinere Gruppen von jeweils 7 Prozent berichten über Home Energy Management Systems (HEMS).
Weitaus größer als die Nutzerkreise sind für die meisten Technologien jedoch die Gruppen derer, die mittelfristig eine Anschaffung erwägen. Bis 2029 könnten 65 Prozent aller Eigenheimbewohner in Deutschland eine Photovoltaikanlage besitzen, 41 Prozent ein Elektroauto und 38 Prozent eine Wärmepumpe. Das ist beinahe eine Verdoppelung bei Solaranlagen (derzeit 36 Prozent), mehr als eine Verdoppelung bei Wärmepumpen (aktuell 15 Prozent) und mehr als eine Verdreifachung bei Elektroautos (aktuell 12 Prozent). Lediglich 21 Prozent der Hausbesitzerinnen und -besitzer schließen eine Nutzung einer neuen Energietechnologie innerhalb der nächsten fünf Jahre für sich definitiv aus.
Photovoltaikanlagen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu: So zeigen Eigentümerinnen und Eigentümer, die bereits heute ihren eigenen Solarstrom erzeugen oder die Installation einer Solaranlage planen, ein sehr hohes Interesse, auch in Wärmepumpen und Elektroautos zu investieren. Ihr Anteil ist viermal größer als bei denjenigen ohne Solarstromanlage beziehungsweise entsprechenden Anschaffungsplänen. Dieser Zusammenhang gilt unabhängig von Einkommen und politischen Vorlieben.
Die Entscheidung für klimafreundliche Technologien ist hauptsächlich von praktischen und finanziellen Erwägungen geprägt. Politische Präferenzen spielen eine untergeordnete Rolle. Wähler unterschiedlicher Parteien – von CDU/CSU bis Grüne – nutzen und planen die Nutzung von Photovoltaik in ähnlichem Ausmaß.
Bisher war die Frage, ob Eigenheimbesitzende in Solaranlagen, Wärmepumpen oder Elektroautos investieren, jedoch stark vom Einkommen abhängig. Hohe Anschaffungskosten bleiben ein zentraler Hemmschuh für viele Hausbesitzer, unabhängig davon wie hoch das verfügbare Haushaltseinkommen ist. Gleichzeitig motivieren langfristige Energieeinsparungen viele Eigenheimbesitzer zu Investitionen. Förderprogramme und steuerliche Anreize könnten diese Entwicklung weiter beschleunigen.
Viele Hausbesitzerinnen und -besitzer haben bei ihrer Wahlentscheidung mit im Blick, inwieweit die Parteien sie bei der Anschaffung klimafreundlicher Technologien unterstützen wollen. Für fast ein Drittel spielt diese Unterstützung bei der Bundestagswahl am 23.02.2025 eine sehr große (9 Prozent) oder eine große Rolle (23 Prozent).
Die Ergebnisse der Umfrage unterstreichen die zentrale Rolle von Photovoltaikanlagen bei der sektorübergreifenden Energiewende. Mit geeigneten politischen Maßnahmen, die private Investitionen in neue, emissionssparende Energietechnologien weiter anreizen, könnte das Potenzial dieser Technologien voll ausgeschöpft werden. Dies würde einen Beitrag leisten, um Klimaziele zu erreichen und die Stabilität des Wirtschaftsstandorts Deutschland zu fördern.
Die Umfrage wurde Ende September / Anfang Oktober 2024 vom Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführt. Befragt wurden 4.089 Hausbesitzende ab 18 Jahren, die im eigenen Haus wohnen. Die Befragung wurde online durchgeführt. Sie ist repräsentativ für die Gesamtheit aller Hausbesitzenden in Deutschland, die im eigenen Haus wohnen.
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