Frischer Wind in Bayern - Enor­mes Po­ten­zial für Wind­kraft im Frei­staat

Pressekontakt und Interviewanfragen: Sandra Hollmann, s.hollmann@initiative-klimaneutral.de, Mobil: 0176 233 80 157

KlimaResilienzEnergie

| Pressemitteilung, 25.12.2023

Eine Analyse der Initiative Klimaneutrales Deutschland und des britischen Think Tanks Ember zeigt das ungenutzte Potenzial von Windenergie in Bayern. Würden bestehende Abstandsregelungen im gesamten Freistaat von 10H auf 800 Meter verringert, könnte die Kapazität auf 15 GW steigen und damit fast versechsfacht werden. Nur so kann Bayern seine Ziele für erneuerbare Energien bis 2030 erreichen.

Spitzenreiter und Meisterzubauer, das könnte Bayern mit seinen Potenzialen der Windkraft im bundesweiten Vergleich werden. Im Koalitionsvertrag der CSU und der Freien Wähler sind 1.000 neue Windräder angekündigt – eine Zahl, die wenig aussagt. Die eigentliche Leistung der einzelnen Anlagen ist entscheidend. Eine gemeinsame Analyse der Initiative Klimaneutrales Deutschland und des britischen Think Tanks Ember zeigt: würden die bisherigen Abstandsregelungen auf 800 Meter reduziert, könnte genügend Windkraftkapazität installiert werden, um 14 TWh an Stromerzeugung aus Gas zu ersetzen. Damit wäre Bayern deutlich weniger abhängig von Gasimporten. Stattdessen könnte dieser Strombedarf durch Heimatenergien gedeckt werden, was zu mehr Energiesicherheit und -souveränität führte. Momentan hat Bayern mit 105 TWh den zweithöchsten regionalen Gasverbrauch in Deutschland und produziert 14 TWh (18%) seines Stroms aus fossilem Gas. Die Stromerzeugung aus fossilem Gas könnte mit einer 800-Meter-Abstandsregelung von der Windenergie vollständig ersetzen.

„Bayern profitiert bereits jetzt von der Stromerzeugung mit Photovoltaik. Mit einer geringfügigen Anpassung der bestehenden Rahmenbedingungen für Windkraftanlagen könnte der Freistaat seine Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien erheblich steigern und so seine derzeitige Abhängigkeit von fossilen Gasimporten verringern. Bayern sollte diese Chance ergreifen, nicht nur um die Kosten für die Verbraucher zu senken, sondern auch um seine Energiesouveränität zu stärken.“, kommentiert Sarah Brown, Europe Programme Lead, Ember.

Die zusätzliche Windenergie würde zudem die finanziellen Risiken und die Kosten für die Verbraucher senken, da sie weniger von den teuren und schwankenden Preisen für Gasimporte abhängig wären. Bayern könnte seinen derzeitigen jährlichen Gasverbrauch um mindestens 28 TWh (27 %) reduzieren. Dies würde allein im Jahr 2024 zu Einsparungen von 1,3 Milliarden Euro führen.

Eine weitere Erkenntnis der Analyse zeigt, selbst unter den hohen Einschränkungen der strengen und umstrittenen 10H-Regelung schöpft der Freistaat sein Potenzial der Windkraft nicht aus. Bayern könnte seine bestehende installierte Windkapazität von 2,6 GW auf 5,2 GW verdoppeln, wenn ambitionierter Windräder zugebaut würden.

Bis 2030 möchte die bayerische Regierung die aus erneuerbaren Energien erzeugte Strommenge von 40 TWh auf 78 TWh verdoppeln – auch, um das selbstgesetzte Klimaziel Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen. Klar ist allerdings: allein mit Solarstrom ist das bayerische Erneuerbare-Energien-Ziel nicht zu erreichen. Die Lösung ist ein deutlicher, aber eindeutig erreichbarer Ausbau der Windenergie.

Kein anderes Bundesland hat so gute Voraussetzungen, noch vor dem Bund klimaneutral zu werden, wie Bayern: viel Potenzial für regenerative Energien, eine starke Verwaltung und Wirtschaftskraft. Damit der Wirtschaftsstandort Bayern stark bleibt, braucht es eine zukunftsfähige, saubere Energieversorgung.“, sagt Carolin Friedemann, Geschäftsführerin und Gründerin der Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND) mit Sitz in München.

Die vollständige Analyse sowie ein Teil zur Methode finden Sie hier.

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