COP29 - Wie Deutsch­land inter­national den Unter­schied macht

Die Be­deu­tung der UN-Klima­konfer­enz

Seit 1995 ist die jährliche Klimakonferenz der Vereinten Nationen (Conference of the Parties, COP) das zentrale Forum für globale Klimaschutzverhandlungen. Hier diskutieren Vertreter der internationalen Gemeinschaft Maßnahmen, Ziele und Finanzierungsstrategien, um den Klimawandel einzudämmen und eine klimaneutrale Zukunft zu schaffen.

Dring­lich­keit der COP29 in Baku

Trotz wichtiger Fortschritte, wie dem globalen Ziel, die erneuerbaren Energien bis 2030 zu verdreifachen, bleibt der Weg zu den Klimazielen des Pariser Abkommens weit. Laut dem EU-Copernicus-Programm wird das Ziel, die Erderwärmung unter 1,5 °C zu halten, erstmals verfehlt. Kein einziges Land handelt derzeit vollständig im Einklang mit den Pariser Zielen.

Nur neun Länder weltweit sind auf einem vergleichsweise guten Weg, darunter Norwegen als einziges europäisches Land. Staaten wie Brasilien, das Gastgeberland der nächsten COP, haben hingegen weiterhin großen Nachholbedarf. Diese Realität macht deutlich, wie dringend auf der diesjährigen Konferenz in Baku ambitionierte, verbindliche Regelungen erforderlich sind.

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Deutsch­land: Einer von 15 Haupt­verur­sachern, aber auch Vor­reiter

Mit einem Anteil von 2 Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen wird Deutschlands Verantwortung im Klimaschutz oft unterschätzt. Doch der Blick auf die globalen Emissionen zeigt: 15 Länder, darunter Deutschland, verursachen gemeinsam 75 Prozent der weltweiten Treibhausgase.

Deutschland zählt zu den 15 größten Verursachern, hat sich jedoch gleichzeitig als Vorreiter in der Klimapolitik etabliert. Seit Jahren trägt es im EU-Verhandlungsblock der COP dazu bei, ambitionierte Maßnahmen voranzutreiben. Diese Rolle bietet nicht nur die Chance, die eigene Wirtschaft zukunftsfähig zu machen, sondern auch, andere Länder durch Vorbildfunktion und innovative Lösungen zu motivieren.

Export von Ideen und Innovationen

Deutschland hat gezeigt, dass Klimaschutztechnologien und -ideen weltweit Nachahmer finden können. Ein prominentes Beispiel ist der sogenannte Feed-In-Tarif, der in Deutschland 1991 eingeführt wurde, um den Ausbau erneuerbarer Energien anzukurbeln. Heute gelten ähnliche Einspeisevergütungen in zahlreichen Ländern weltweit. Man schätzt, dass etwa drei Viertel der weltweiten Solarenergie an Feed-In-Tarife gebunden sind.

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China, der größte CO₂-Emittent, führte beispielsweise 2009 einen Feed-In-Tarif für Windenergie ein und ist seither der größte Installateur von Windenergieanlagen weltweit. Diese Innovationen sind ein Beleg dafür, dass frühzeitige Investitionen in erneuerbare Energien nicht nur zur Reduzierung von Emissionen beitragen, sondern auch neue Märkte und Technologien schaffen.

Klima­schutz als wirt­schaft­liche Chance

Die Umstellung auf eine klimaneutrale Wirtschaft ist nicht nur eine ökologische Notwendigkeit, sondern auch eine wirtschaftliche Chance. Deutschland kann durch den Ausbau erneuerbarer Energien und kluger Klimaschutzmaßnahmen seine Wettbewerbsfähigkeit sichern und langfristig Wohlstand schaffen.

Die COP29 in Baku bietet die Gelegenheit, diese Vorreiterrolle weiter auszubauen und globale Partnerschaften für eine klimaneutrale Zukunft zu schmieden. Internationale Zusammenarbeit auf Augenhöhe bleibt der Schlüssel, um nicht nur die Klimaziele zu erreichen, sondern auch die wirtschaftlichen Potenziale des Klimaschutzes auszuschöpfen.

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