UN-­Klima­konferenz be­endet: Mit durch­wachsenem Er­geb­nis

Klima

| Kommentar, 20.11.2022

Heute ist die 27. UN-Klimakonferenz, die sogenannte Conference of the Parties (COP), im ägyptischen Sharm-el-Sheikh zu Ende gegangen. Die Bilanz fällt durchwachsen aus: Die Einigung auf Zahlungen für die „Verluste und Schäden“ (loss and damage) in den ärmsten und am stärksten von Klimawandel betroffenen Ländern ist ein Durchbruch. Ein Abschied von Öl und Gas wurde jedoch trotz eines Vorstoßes von Indien mit der Unterstützung der EU und weiteren Ländern nicht in die Abschlusserklärung aufgenommen.

Die Ergebnisse der COP27 kommentiert Carolin Friedemann, Geschäftsführerin der Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND):

„Die Ergebnisse dieser Klimakonferenz sind vor allem mit Blick auf den Ausstieg aus fossilen Energieträgern enttäuschend. Die Vorschläge hierzu haben es nicht ins Abschlussdokument geschafft, aber immerhin ist dort der Fokus auf erneuerbare Energien festgehalten. Hier ist vor allem von Industrie- und Schwellenländern noch mehr Engagement gefragt, ihre hohen Emissionen zu senken. Denn es führt kein Weg daran vorbei, dass weltweit die Treibhausgasemissionen bis zum Ende des Jahrzehntes sinken müssen, um gefährliche Kipppunkte des Weltklimas verhindern zu können.

Die COP als das wichtigste jährliche Treffen zu Klimaschutz und Anpassung muss sich von einer verhandlungszentrierten Veranstaltung zu einem Treffen der Umsetzung und Rechenschaftslegung weiterentwickeln. Nur so kann die von den Vereinten Nationen ausgerufene Decade of Action gelingen.“

Clara Mewes, Wissenschaftliche Referentin der Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND), bewertet die Diskussion um „Verluste und Schäden“:

„Die Einrichtung eines Fonds, der Schadensersatz für Verluste und Schäden auszahlt, die als Folge des Klimawandels in den vulnerablen Staaten und Regionen auftreten, ist ein wichtiges Signal für die globale Klimagerechtigkeit. Leider blieben konkrete Vereinbarungen zu Zahlungsmechanismen oder Summen aus. Diese Gelder sind jedoch für die Menschen in den ärmsten Staaten dringend notwendig, um mit den extremen Wetterereignissen, die der Klimawandel verursacht, umgehen zu können.

Schäden und Verluste haben es erstmals auf die offizielle Agenda der COP geschafft und waren in diesem Jahr das zentrale Thema. Um den Klimawandel und seine verheerenden Konsequenzen einzudämmen und zu vermeiden, müssen schleunigst die globalen Treibhausgasemissionen reduziert werden. In Zukunft wird es darum noch wichtiger, ausreichend Gelder für Energiewende und Energieeffizienz bereit zu stellen und Innovationen zu fördern.“

 

Eine Übersicht über die Ergebnisse: https://news.un.org/en/story/2022/11/1130832

Eine Infografik zur Erläuterung, was die COP ist und was dort passiert: https://eciu.net/analysis/infographics/cop27-explainer-infographic

 

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