Hor­ren­de Heiz­kos­ten: Das Viel­fache für un­sa­nier­te Häu­ser

Pressekontakt und Interviewanfragen: Sandra Hollmann, s.hollmann@initiative-klimaneutral.de, Mobil: 0176 233 80 157

KlimaEnergieGe­bäu­de & Wärme

| Pressemitteilung, 12.09.2023

Nach langen polarisierten Debatten wurde vergangenen Freitag im Bundestag final die Änderung im Ge­bäu­de­energie­gesetz beschlossen. Während sich der politische und öffentliche Diskurs vorwiegend um die verschiedenen Heizungsarten drehte, blieb ein zentrales Werkzeug, um Heizkosten und Treibhausgasemissionen dauerhaft einzusparen, unbeachtet: die energetische Sanierung der Häuser. 

Anlass genug für die Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND) zu analysieren, wie sich der energetische Zustand von Häusern und Wohnungen unterschiedlicher Ener­gie­ef­fi­zi­e­nzklassen auf die durchschnittlichen Gaskosten der Bewohnenden auswirkt. Die Ergebnisse sind signifikant. Bei durchschnittlich großen Häusern der schlechtesten Ener­gie­ef­fi­zi­e­nzklasse, Klasse H, wird die Gasrechnung um 4.935 Euro höher ausfallen als bei Häusern der besten Ener­gie­ef­fi­zi­e­nzklasse, Klasse A, – in einem Abrechnungszeitraum von einem Jahr. Das entspricht in etwa den siebenfachen Kosten. Bei 75 m2 großen Wohnungen derselben Vergleichsklassen liegt die Differenz bei über 2.400 Euro jährlich.

Carolin Friede­mann, Gründerin und Geschäftsführerin ordnet die Berechnung wie folgt ein: „Mit dem Bundestagsbeschluss zum Ge­bäu­de­energie­gesetz kommt nun hoffentlich Bewegung in die Wärmewende und gleichzeitig Ruhe in die Debatte. Denn die Verunsicherung bei Menschen und Unternehmen ist groß. Leider wird oftmals vergessen, dass die Wärmewende maßgeblich jenseits des Heizungskellers stattfindet – nämlich in den darüber liegenden Etagen, durch Ge­bäu­desanierung. Nur so werden Heizkosten und vor allem der Verbrauch fossiler Energie dauerhaft gesenkt.“

Friede­mann weiter: „Die Steigerung der Effizienz in Ge­bäu­den ist auch eine Frage sozialer Gerechtigkeit – denn in den energetisch schlechten Häusern wohnen vor allem Menschen mit geringen Einkommen. Sie würden von sinkenden Heizkosten überproportional profitieren.“

Von den rund 14 Millionen Deutschen, die in selbstgenutztem Eigentum in Ein- und Zweifamilienhäusern wohnen, sind 11 Prozent im unteren Einkommensdrittel verortet. Mehr als die Hälfte der Häuser werden von Paaren ohne Kinder bewohnt, davon sind über 40 Prozent im Rentenalter.

Die vollständige Analyse und Grafiken finden Sie hier.

 

Zur Methode

Der Berechnung wurden die Erdgaspreise für Haushaltskunden von Anfang August 2021, Mitte Dezember 2022 und August 2023 zugrunde gelegt. Im August 2021 lag der Preis noch bei 6 ct/kWh. Im Dezember 2022 lag er bei mehr als dem Dreifachen mit 20 ct/kWh. Im August 2023 lag der durchschnittliche Gaspreis bei 14 ct/kWh. Diese Werte wurden mit den mittleren Energieverbrauchswerten abhängig der Effizienzklasse für ein beispielhaftes Haus sowie eine beispielhafte Wohnung multipliziert, um die Gaskosten zu erhalten. Dabei wurde ein gleichbleibender Verbrauch zum Vorjahr angenommen.

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