Emissionsdaten 2023 - Verkehr & Gebäude bleiben Sorgenkinder
KlimaPolitikGebäude & Wärme
| Kommentar, 15.03.2024
Das Umweltbundesamt veröffentlicht jährlich Mitte März die Daten zu den deutschen Treibhausgasemissionen des Vorjahres. Grundsätzlich erfreulich ist, dass die Emissionen 2023 insgesamt deutlich zurückgegangen sind. Damit hält Deutschland sein Klimaziel knapp ein und sogar das Reduktionsziel 2030 rückt in greifbare Nähe. Zurückzuführen ist dies laut Umweltbundesamt auf einen Mix aus weniger Kohleverstromung, den Ausbau der erneuerbaren Energien und Produktionsrückgänge in der Industrie. Für eine nachhaltige und wirtschaftlich verträgliche Reduzierung der Emissionen braucht es jedoch signifikante Fortschritte in den Sektoren Verkehr und Gebäude. Hier wurden zum wiederholten Male die im Klimaschutzgesetz festgelegten zulässigen Emissionsmengen überschritten. Eine Novellierung des Klimaschutzgesetzes steht lt. Medieninformationen noch im März auf der politischen Agenda.
Die neuen Emissionsdaten kommentiert Carolin Friedemann, Geschäftsführerin der Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND):
„Die nunmehr seit über einem Jahr anhaltende politische Diskussion um die Novellierung des Klimaschutzgesetzes scheint für die verantwortlichen Ministerien ein Freifahrtschein fürs Nichtstun zu sein. Bei Gebäude und Verkehr gibt es nach wie vor keine nennenswerten Einsparungen.
Dabei sind die Chancen gerade im Gebäudesektor für Wirtschaft, Verbraucher und Umwelt vor allem durch energetische Gebäudesanierung groß, wie eine Studie in unserem Auftrag kürzlich gezeigt hat. Würde jetzt Sanierung im großen Maßstab angereizt werden, würde das der Bauwirtschaft helfen, Auftragslücken zu überwinden und Arbeitsplätze zu erhalten.“