Interview mit Victoria Magurano
Politik & Stakeholder, v.magurano@initiative-klimaneutral.de
Victoria, warum hast du dich für die Arbeit bei der Initiative Klimaneutrales Deutschland entschieden?
Mir war es sowohl persönlich als auch beruflich wichtig, in einer Organisation zu arbeiten, deren Werte ich zu 100 Prozent teile und die sich einer der drängendsten Aufgaben unserer Zeit widmet: dem Klimaschutz. In meiner Rolle habe ich die Möglichkeit, einen aktiven Beitrag zu leisten, jeden Tag dazuzulernen und mich mit Stakeholdern aus Politik, Industrie und Gesellschaft auszutauschen. Ich bin überzeugt, dass wir das Ziel der Klimaneutralität nur erreichen können, wenn wir sektorenübergreifend zusammenarbeiten.
Was hast du in den letzten sieben Tagen fürs Klima getan?
Ich ernähre mich schon seit meiner Kindheit vegetarisch und versuche derzeit, auf eine vegane Ernährung umzusteigen. Mal klappt es besser, mal weniger – aber es macht Spaß, neue Gerichte auszuprobieren. Außerdem beschäftige ich mich mit dem Thema Abfallvermeidung und Energiesparen zu Hause. Passend dazu habe ich mir letzte Woche einen wassersparenden Duschkopf gekauft – wusstet ihr, dass ein Spar-Duschkopf den Energieverbrauch fürs Duschen um rund 30 Prozent senken kann?
Was hat dich in den letzten Wochen in Sachen Klima besonders optimistisch gestimmt?
Tatsächlich der spektakuläre und völlig unerwartete Fund eines Expeditionsteams der National Geographic Society im Südpazifik: eine 300 Jahre alte Mega-Koralle. Sie ist beeindruckende 32 Meter lang und 34 Meter breit – so groß, dass die Forscher sie zunächst für ein bewachsenes Schiffswrack hielten. Die Ozeane spielen eine entscheidende Rolle im Klimaschutz, da sie riesige Mengen an CO₂ aufnehmen. Gleichzeitig kämpfen sie mit Versauerung, Erwärmung und Vermüllung, was das globale Sterben der Korallenriffe beschleunigt. Der Fund dieser Mega-Koralle macht jedoch Hoffnung.
Wie erholst du dich von schlechten Nachrichten?
Leider gibt es aktuell viele schlechte Nachrichten – Kriege und Krisen bestimmen die Schlagzeilen. Was mir hilft, nicht den Mut zu verlieren, ist die Gewissheit, dass Krisen auch Menschen zusammenbringen und echte Solidarität schaffen können. Gegen das Gefühl der Ohnmacht hilft mir, aktiv zu werden – egal, ob im Kleinen oder Großen. Das gibt mir das Gefühl, selbst etwas bewirken zu können.
Was sollten wir hören?
Neben einem obligatorischen Cappuccino starte ich meinen Tag meistens mit dem Nachrichtenpodcast Was jetzt? von ZEIT ONLINE. In knapp zehn Minuten gibt er mir einen kompakten Überblick über die wichtigsten Themen des Tages – der perfekte Einstieg, um gut informiert in den Tag zu starten.