Interview mit Clara Mewes

Wissenschaftliche Referentin, c.mewes@initiative-klimaneutral.de

Clara, was ist das Besondere an deinem Job bei der Initiative Klimaneutrales Deutschland?

Für mich persönlich ist das Besondere an meiner Tätigkeit bei der IKND, dass ich mit so vielen verschiedenen Akteuren – darunter Forschungseinrichtungen, Parteien, Verbände, NGOs, Unternehmen und viele mehr – im Austausch stehe, und ich mich somit ständig mit vielen verschiedenen Perspektiven rund um das Thema Klimaneutralität auseinandersetze. Dabei lerne ich selbst immer wieder dazu und kann mein Wissen mit anderen teilen. Das schätze ich sehr an meiner Arbeit.

Was hat dich in den letzten Wochen in Sachen Klima besonders optimistisch gestimmt?

In letzter Zeit hat mich insbesondere der schnelle Zubau von erneuerbaren Energien in der Europäischen Union (EU) sehr optimistisch gestimmt. Laut Prognosen könnte der Anteil erneuerbarer Energien in der EU im Jahr 2030 bereits 45-50 Prozent betragen. Das wäre fünf bis zehn Prozent mehr als das bisherige 40%-Ziel der EU. Bei all den schlechten Nachrichten rund um das Thema Klimaschutz sind es solche Erkenntnisse, die mich in meinem generellen Optimismus bestärken. Und den gilt es unbedingt zu bewahren, um die Herausforderungen, die die Transformation zu einer klimaneutralen Gesellschaft begleiten, erfolgreich zu meistern. 

Was hast du in den letzten sieben Tagen fürs Klima getan?

Nachhaltigkeit ist mir in meinem Alltag sehr wichtig, vermutlich berufsbedingt. Zum Beispiel kaufe ich Kleidung nur aus zweiter Hand oder nachhaltiger Produktion, fahre viel mit der Bahn und versuche größtenteils vegan zu kochen. Mit bewusstem Konsum, weniger Autofahrten und Flügen und einer vorwiegend pflanzlichen Ernährung kann man als Einzelperson jedes Jahr rund vier Tonnen Treibhausgase einsparen. Dabei geht es nicht um „alles oder nichts“; jede Verhaltensveränderung leistet einen Beitrag zum Klimaschutz und mir persönlich macht das Suchen nach neuen Rezepten oder einem schönen Secondhand-Sommerkleid auch viel Spaß.

Wie erholst du dich von schlechten Nachrichten?

Wenn die schlechten Nachrichten überhandnehmen, muss ich auch oft erstmal abschalten: Handy weglegen, Laptop zuklappen, eine Runde spazieren gehen oder einen Kaffee in der Sonne trinken. Mit etwas Abstand tut es mir dann immer gut darüber zu reden und mich auszutauschen, sei es im Freundeskreis oder mit Kolleginnen und Kollegen.

Was sollten wir hören?

Meine Kolleginnen werden schmunzeln, weil ich den Podcast so oft empfehle. Aber für alle, die sich ihren Optimismus bewahren und über aktuelle Geschehnisse der internationalen Klimapolitik auf dem Laufenden bleiben wollen, kann ich den Podcast „Outrage & Optimism" wärmstens empfehlen. Christiana Figueres, die ehemalige Generalsekretärin der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) und die treibende Kraft hinter dem Pariser Klimaabkommen bespricht hier wöchentlich mit ihrem Top-Strategen Tom Rivett-Carnac, und Paul Dickinson, dem Gründer des Carbon Disclosure Project (CDP), aktuelle Ereignisse zu Klimaschutz und Energiepolitik. Dazu laden sie regelmäßig hochrangige Gäste ein, wie zum Beispiel Gina McCarthy, die nationale Klimaberaterin des US-Präsidenten oder auch den NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg.

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