Reindustrialisierungs-Boost für Europas Klimaschutzziele
KlimaPolitikEU
| Kommentar, 16.03.2023
Wie können wir grüne Schlüsseltechnologien und nachhaltige Wertschöpfungsketten in Europa aufbauen, ohne im globalen Wettstreit um Klimaneutralität China oder den USA das Feld zu überlassen? Gleichzeitig geht es darum, Abhängigkeiten zu mindern und die eigene strategische Handlungsfähigkeit und Industrie in Zukunftsbranchen zu stärken. Mit dem Net Zero Industry Act und dem Critical Raw Materials Act legt die EU-Kommission strategische Antworten auf Fragen der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den USA und China sowie zum Erreichen von nachhaltigen Wertschöpfungsketten vor.
Ziel der vorgelegten Papiere ist es, sichere und widerstandfähige Wertschöpfungsketten für klimaschonende Technologien und knappe Rohstoffe, wie Lithium oder seltene Erden, aufzubauen, um ausreichend erneuerbare Produktionskapazitäten für Europas Klimaziele zu sichern.
Dazu kommentiert Carolin Friedemann, Geschäftsführerin der Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND):
„Der Critical Raw Materials Act und der Net-Zero Industry Act sind das richtige Signal für Europas Wirtschaft und den Klimaschutz. Mit dem Aufbau europäischer Wertschöpfungsketten für grüne Spitzentechnologie und eine strategische Ressourcenpolitik für energiewende-wichtige Rohstoffe stärkt die EU ihre Energiesouveränität und außenpolitische Handlungsfähigkeit insgesamt. Wichtig ist jedoch, den bürokratischen Aufwand gering zu halten – das ist nämlich der große Vorteil des amerikanischen Inflation Reduction Act.
Die Bundesregierung ist nun aufgefordert, eigene Strategien in den europäischen Kontext zu setzen. Wenn jedes Land seine Stärken ausspielen kann, profitieren alle EU-Mitgliedstaaten. Außerdem steigt so die Chance, dass Europa an seine früheren Erfolge bei Wind- und Solartechnologien anknüpfen kann.“