NRW unter den Spitzenreitern Hausbesitzer wollen klimafreundliche Technologien
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| Pressemitteilung, 14.10.2025
NRW unter den Spitzenreitern: Eigenheimbesitzer wollen verstärkt in Elektroautos, Speicher und Wärmepumpen investieren
München, 14.10.2025 – Bis 2030 wollen 45 Prozent der Eigenheimer in Nordrhein-Westfalen (NRW) ein Elektroauto besitzen, das sind 30 Prozent mehr als heute. Deutliche Zuwächse sind auch bei Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen und Batteriespeichern absehbar. Bundesweit zeigt sich, dass Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer über alle Parteigrenzen zu technologischen Investitionen bereit sind. Das geht aus einer aktuellen, repräsentativen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND) unter mehr als 2.000 Menschen, die in ihrem eigenen Haus wohnen, hervor.
NRW liegt beim Nutzungspotenzial für Elektroautos deutlich über dem Bundesdurchschnitt: Bis 2030 wollen 45 Prozent der Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer in dem schwarz-grün regierten Bundesland ein Elektroauto besitzen.
Aktuell nutzen Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer in NRW im Durchschnitt 2,7 der abgefragten Technologien (Photovoltaik, Wärmepumpe, E-Auto, Batteriespeicher, Smart Meter, Wallbox, Energie Management (HEMS), Solarthermie, Holzpelletheizung).
Der Einsatz von Wärmepumpen bleibt stabil, derzeit nutzen 14 Prozent die Technologie, bis 2030 könnten es über 40 Prozent sein.
Im Vergleich zur ersten Allensbach-Umfrage im Auftrag der IKND vor einem Jahr bestätigt die aktuelle Studie: Die Nutzungs- und Anschaffungspläne der Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer sind stabil, sowohl im bundesweiten Vergleich als auch in Nordrhein-Westfalen. Trotz des Endes der Ampelkoalition sowie der zahlreichen Änderungen in der Energie- und Verkehrspolitik, die Schwarz-Rot ankündigt hat, sind die Menschen weiter bereit, privat in klimafreundliche Technologien zu investieren. Dies gilt auch in Nordrhein-Westfalen, wo seit drei Jahren eine schwarz-grüne Koalition regiert.
In NRW setzen die Hauseigentümerinnen und -eigentümer, die bereits mindestens eine klimafreundliche Technologie nutzen, derzeit durchschnittlich sogar 2,7 der abgefragten Technologien ein. Bundesweit sind es 2,6 Technologien. Abgefragt wurde in der Studie für die IKND die Nutzung und Anschaffungspläne von Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen, E-Autos, Batteriespeicher, Smart Meter, Wallbox, Energie Management Systeme (HEMS), Solarthermie, Holzpelletheizung.
Investitionen unabhängig von Parteipräferenz – aber sehr wohl vom Einkommen
„Zwischen den Anhängerinnen und Anhängern der verschiedenen politischen Parteien in Deutschland bestehen Unterschiede in der Nutzung und der Verbreitung von Anschaffungsplänen. Diese Unterschiede sind aber weniger ausgeprägt, als man das vermuten könnte“, erläutert Dr. Steffen de Sombre, Projektleiter vom Institut für Demoskopie Allensbach: „Die Nutzung klimafreundlicher Technologien in privaten Eigenheimen ist mittlerweile weit verbreitet, wobei Nutzung und Anschaffungspläne erstaunlicherweise kaum mit den politischen Überzeugungen zusammenhängen: So nutzt oder plant beispielsweise auch die Mehrheit der AfD-Wählerinnen und Wähler unter den Eigenheimbesitzerinnen und -besitzern Photovoltaik-Anlagen und jede bzw. jeder dritte Befragte ein Elektroauto.“
Gleichzeitig zeigt die Umfrage jedoch, dass Investitionsbereitschaft und Förderbedarf stark vom Einkommen abhängen. Für den Kauf einer Wärmepumpe sind die Befragten mit einem Einkommen unter 2.500 Euro monatlich durchschnittlich 11.000 Euro bereit zu zahlen, während Befragte mit 5.000 Euro und höher fast 21.000 Euro investieren können. Bei den niedrigen Einkommen geben 81 Prozent an, dass sie staatliche Unterstützung für den Kauf einer Wärmepumpe bräuchten, bei den Befragten mit einem Einkommen von 2.500 Euro bis 5.000 Euro sind es 60 Prozent, darüber immer noch ein Drittel.
Bei Elektroautos ist die Zahlungsbereitschaft höher. Während Haushalte mit einem Monatseinkommen von unter 2.500 Euro bereit sind, rund 18.000 Euro zu investieren, sind es knapp 29.000 Euro bei einem höheren Einkommen von 5.000 Euro und mehr. Insgesamt sind knapp 43 Prozent der Eigenheimbesitzer dabei auf Förderung angewiesen, bei niedrigem Einkommen mehr als 60 Prozent, bei mittleren Einkommen knapp die Hälfte, und bei höheren Einkommen über 5.000 Euro noch fast jeder Dritte.
Bei Nutzung und Anschaffungsplänen von Elektroautos zeigen die Eigenheimer aus Nordrhein-Westfalen große Offenheit, bis 2030 könnte beinahe die Hälfte von ihnen ein Elektroauto besitzen (45 Prozent) – fast so viele sind es in Niedersachsen (Prozent), 41 Prozent in Bayern. Der Förderbedarf liegt dabei im Bundesdurchschnitt (44 Prozent bzw. 43 Prozent benötigen laut eigener Aussage finanzielle Unterstützung vom Staat). Im bundesweiten Durchschnitt sind es 41%.
Photovoltaik als Schlüssel für weitere Technologien
Insgesamt zeigt sich: Wer bereits eine Photovoltaik-Anlage besitzt, investiert wahrscheinlicher auch in Wärmepumpe, E-Auto oder Speicher. Photovoltaik bleibt somit die Schlüsseltechnologie für die private Energiewende. Dies bewertet Carolin Friedemann, Gründerin und Geschäftsführerin der Initiative Klimaneutrales Deutschland, wie folgt: „Die Umfrage zeigt klar, dass private Photovoltaik-Anlagen eine wesentliche Voraussetzung sind, die Klimaziele zu erreichen. Photovoltaik ist die Schlüsseltechnologie, auf die weitere Anschaffungen wie E-Auto, Speicher oder Wärmepumpe folgen. Alles Anwendungen, die unerlässlich sind, um die Treibhausgasemissionen in Gebäuden und im Verkehr zu senken.“
Hier geht es zum Ergebnisbericht Monitoring Energiewende im Eigenheim 2025.
Zur Methode der Umfrage
Die Umfrage wurde im August 2025 vom Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführt. Befragt wurden 2.159 Hausbesitzerinnen und -besitzer ab 18 Jahren, die im eigenen Haus wohnen. Die Stichprobengröße für Nordrhein-Westfalen beträgt 419 Personen. Die Befragung wurde online durchgeführt. Sie ist repräsentativ für die Gesamtheit aller Hausbesitzerinnen und -besitzer in Deutschland, die im eigenen Haus wohnen. Im Herbst 2024 wurde die erste Befragung durchgeführt. Die Ergebnisse finden Sie hier.
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