Neue Emissionsdaten: Verkehr und Gebäude auf Irrwegen
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| Kommentar, 15.03.2023
Das Umweltbundesamt veröffentlicht jährlich Mitte März die Daten zu den deutschen Treibhausgasemissionen des Vorjahres. Erfreulich ist, dass die Emissionen 2022 insgesamt um gut 15 Millionen Tonnen zurückgegangen sind. Damit hält Deutschland sein Klimaziel ein – zurückzuführen ist dies insbesondere auf Produktionsrückgänge in der Industrie. Leider haben die Sektoren Verkehr und Gebäude dennoch zum wiederholten Male die im Klimaschutzgesetz festgelegten zulässigen Emissionsmengen überschritten.
Die neuen Emissionsdaten kommentiert Clara Mewes, Wissenschaftliche Referentin der Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND):
„Die Diskussionen der vergangenen Wochen um Verbrennungsmotoren und fossile Heizungen überdecken längst getroffene Entscheidungen der Bundesregierung. Wie notwendig die Umsetzung der Beschlüsse aus dem Koalitionsvertrag sind, zeigen die vorliegenden Werte des Umweltbundesamts. Der Verkehrssektor verfehlt nicht nur sein Klimaziel, er verzeichnet sogar einen Anstieg der Emissionen. Anstatt die notwendigen Reduktionspfade einzuschlagen, wandeln die Sektoren Verkehr und Gebäude also weiterhin auf Irrwegen.
Die Bundesregierung muss hier dringend nachsteuern, sowohl durch die nun fälligen Klimaschutzsofortprogramme als auch durch noch ausstehende Gesetzesvorhaben wie die Novellen des Gebäudeenergiegesetzes, das Energieeffizienzgesetzes und der Bundesverkehrswegeplan 2030. Die heute vorgestellten Daten zeigen auch: um das Klimaziel für das Jahr 2030 zu erreichen, müssen die Emissionen in den nächsten Jahren jeweils noch deutlich stärker sinken als 2022.“