Energie­beratung: Förderungs­kürzung trotz starker Nachfrage

PolitikGebäude & Wärme

| Kommentar, 06.08.2024

Die am Dienstag kurzfristig verkündete und bereits in Kraft getretene Kürzung der Fördersätze für Energieberatung kommentiert Carolin Friedemann, Geschäftsführerin der Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND):

„Kostengünstige, erfolgreiche Förderprogramme kürzen, die dringend notwendige Investitionen in den Gebäudesektor nach sich ziehen – das stößt bei mir auf Unverständnis. Die hohe Nachfrage nach Energieberatungen zeigt doch, dass Bürger und Unternehmen zunehmend bereit sind, in die Zukunftsfähigkeit ihrer Gebäude zu investieren.“

Friedemann weiter: „Die Kürzung der Fördermittel sendet jedoch das falsche Signal und gefährdet die Klimaziele im Gebäudebereich. Vertrauen und Beständigkeit in der Politik sind essenziell, um nachhaltige Investitionen zu fördern und Deutschland klimaneutral zu machen. Vor allem im Punkt Verlässlichkeit scheint das Bundeswirtschaftsministerium aus der Lernkurve geflogen zu sein."

„Klimaschutz ist nicht nur eine ökologische Notwendigkeit, sondern auch eine Chance für die heimische Wirtschaft. Wie eine von uns beauftragte Studie im Frühjahr gezeigt hat, trägt Sanierung nicht nur zu einer Senkung des CO2-Ausstoßes beide, sondern stärkt auch das Handwerk. Eine Steigerung der Nachfrage nach energieeffizienten Lösungen sichert Arbeitsplätze und Umsätze im Bauhandwerk.“, verweist Friedemann auf eine Studie im Namen der Initiative Klimaneutrales Deutschland.

Zum Hintergrund: Bereits 2022 hat das Bundeswirtschaftsministerium kurzfristig während der Sommerferien die Förderung für Gebäudesanierung gekürzt (BEG-Förderung). Nun geht es um die zunehmend nachgefragten Energieberatungsprogramme, die von einer 80%igen Förderung auf 50% gekürzt wurden. Der Bonus für den individuellen Sanierungsfahrplan bleibt erhalten. Die Kürzungen kommen, obwohl die Sanierungsquote hierzulande bei gerade mal 0,7% liegt.

Link zur IKND-Studie „Raus aus der Baukrise“

Erläuterung des BMWK zu den Änderungen hier.

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