Back on Track Neue Klimagesetzgebung in den USA
Klima
| Kommentar, 11.08.2022
Das US-Repräsentantenhaus hat heute mit einer Mehrheit von 220 zu 207 den Inflation Reduction Act verabschiedet. Mit diesem Schritt gibt sich die USA das weitreichendste Klimagesetz ihrer Geschichte. In den nächsten zehn Jahren investiert das Land rund 370 Milliarden US-Dollar in Energiesicherheit und Klimaschutz. Weshalb das Gesetz auch für Deutschland und die EU wichtig ist, kommentiert Clara Mewes, Wissenschaftliche Referentin der Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND):
„Der Inflation Reduction Act ist ein wichtiger Meilenstein für Präsident Joe Biden und die globalen Klimaschutzbemühungen. Steigende Energiekosten sind derzeit der größte Treiber der Inflation in den USA. Wie eine Analyse des Princeton ZERO Labs zeigt, kann das Gesetz die Energieausgaben der USA bis 2030 um jährlich mindestens 4 Prozent senken. Der Name des Gesetzes ist damit Programm. Die Regierung Biden macht vor, wie mit Investitionen in saubere Energie und Technologien der Inflation erfolgreich entgegengewirkt werden kann.
Mit dem Gesetz nehmen die USA international endlich wieder eine Führungsrolle ein. Im Hinblick auf die bevorstehende Klimakonferenz in Ägypten senden sie das entscheidende Signal: „we are back“. Die große Frage ist, werden die USA, Deutschland und die EU das Momentum nutzen, um gemeinsam ambitionierte Klimapolitik global voranzubringen?“
Die USA sind nach China der zweitgrößte Emittent von Treibhausgasemissionen. Das Gesetz schließt nun zwei Drittel der verbleibenden Emissionslücke zwischen der derzeitigen Politik und dem US-Klimaziel für 2030.