Bayern unter den Spitzen­reitern Haus­besitz­er wollen Energie­techno­logien

EnergieGebäude & WärmeMobilität

| Pressemitteilung, 03.02.2025

Bayern unter den Spitzenreitern: Eigenheimbesitzer haben Rekordpläne für Solaranlagen, Wärmepumpen und E-Autos

München, 03.02.2025 – Hausbesitzer, die im eigenen Haus leben, planen sehr häufig die Anschaffung neuer Energietechnologien: Bis 2029 wollen fast 70 Prozent der Eigenheimbesitzer in Bayern eine Solarstromanlage betreiben – 26 Prozentpunkte mehr als heute. Große Zuwächse sind auch bei Wärmepumpen und Elektroautos absehbar. Damit gehören die bayerischen Eigenheimbesitzer zu den Spitzenreitern in Deutschland. Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach unter mehr als 4.000 selbstnutzenden Hauseigentümern in Bayern und allen anderen Bundesländern.

Bis 2029 könnten demnach 68 Prozent aller Eigenheimbesitzer in Bayern eine Solarstromanlage besitzen, 43 Prozent ein Elektroauto und 37 Prozent eine Wärmepumpe. Das sind anderthalb Mal so viele Solarstromanlagen wie derzeit (42 Prozent) sowie viermal mehr Elektroautos (aktuell 11 Prozent) sowie doppelt so viele Wärmepumpen (aktuell 18 Prozent).

Mit diesen Werten gehört Bayern im Bundesvergleich zu den Spitzenreitern. So nutzen die Eigenheimbewohner im Freistaat sowohl Solaranlagen als auch Wärmepumpen bereits heute um einige Prozentpunkte häufiger als die Eigenheimbewohner im Bundesdurchschnitt. Bei der Nutzung von Elektroautos liegt Bayern hingegen auf bundesweitem Niveau: 11 Prozent der Eigenheimbesitzer in Bayern haben derzeit ein Elektroauto, bundesweit sind es 12 Prozent.

Solaranlagen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu: So zeigen Hausbesitzer in Bayern, die bereits heute ihren eigenen Solarstrom erzeugen, ein sehr hohes Interesse, auch in Wärmepumpen und Elektroautos zu investieren. Ihre Investitionsbereitschaft sowohl in Elektroautos als auch bei Wärmepumpen ist rund drei Mal größer als bei Hausbesitzern ohne Solarstromanlagen.

Parteipolitische Präferenzen spielen kaum eine Rolle

Die bundesweiten Umfrageergebnisse zeigen, dass parteipolitische Präferenzen von Hauseigentümern bei der Technologiewahl insgesamt nur eine untergeordnete Rolle spielen. Jeweils rund ein Drittel der Wähler von Union (37 Prozent), SPD (37 Prozent), FDP (44 Prozent), AfD (34 Prozent) und BSW (28 Prozent) haben bereits eine PV-Anlagen installiert. Bei den Unterstützern der Grünen (50 Prozent) und der Linken (50 Prozent) ist es sogar jeder zweite.

Auch bei den Anschaffungsplanungen für Solarstromanlagen zeichnet sich bundesweit ein über Parteipräferenzen hinweg ausgeglichenes Bild ab: 34 Prozent der Grünen-Wähler, 33 Prozent der BSW-Wähler und 32 Prozent der SPD-Wähler unter den Eigenheimbesitzern planen bis 2029 eine Investition, gefolgt von jeweils 30 Prozent bei Unions- und 29 Prozent bei FDP-Wählern. Damit liegt die Investitionsbereitschaft bei diesen Wählern etwas über dem bundesweiten Durchschnitt, der bei 29 Prozent liegt. Bei den Unterstützern der Linken (25 Prozent) und der AfD (23 Prozent) ist die Bereitschaft zum Kauf einer Solarstromanlage etwas geringer als im Bundesdurchschnitt.

„Unsere Daten zeigen, dass die Investitionspläne von Hausbesitzern in moderne Energietechnologien relativ wenig von Parteipräferenzen abhängen. Vielmehr stehen insbesondere bei der Investition in Photovoltaikanlagen – der zentralen Technologie in diesem Feld – finanzielle Erwägungen im Vordergrund. Den Ausbau privater Photovoltaikanlagen voranzubringen, erwarten Hausbesitzer dabei erstaunlicherweise nicht nur von den Grünen, sondern auch von der CDU“, sagt Dr. Steffen de Sombre vom Institut für Demoskopie Allensbach, der die Studie verantwortet hat.

Investitionsbereitschaft löst sich von der Höhe des Haushaltseinkommens

Bisher war die Frage, ob Eigenheimbesitzer in Solaranlagen, Wärmepumpen oder Elektroautos investieren, stark vom Einkommen abhängig. So finden sich in rund der Hälfte der Haushalte in Bayern mit einem monatlich verfügbaren Einkommen von mehr als 5.000 Euro schon heute eine Solarstromanlage auf dem Dach, bei etwas niedrigeren Einkommen sind es 43 Prozent. Eigenheimbesitzer mit Haushaltseinkommen von bis zu 2.500 Euro betreiben hingegen nur zu einem Anteil von 30 Prozent eine Solarstromanlage. Damit nutzen bayerische Eigenheimbesitzer, deren Haushaltseinkommen in diese niedrige Einkommensgruppe fällt, Solarstromanlagen allerdings deutlich häufiger als die gleiche Gruppe im bundesweiten Durchschnitt – hier beträgt der Anteil nur 24 Prozent.

Bayerische Hausbesitzer bei Elektroautos auf der Überholspur

Die Umfrage zeigt auch, dass bayerische Eigenheimhaushalte mit mittleren bis hohen Einkommen in den nächsten Jahren bei der Anschaffung von Elektroautos auf die Überholspur lenken könnten: Während aktuell in der Einkommensklasse bis 2.500 Euro nur bei knapp 9 Prozent der Eigenheime ein Elektroauto steht, könnten es bis 2029 mehr als 20 Prozent sein. Bei Haushaltseinkommen von 2.500 Euro bis unter 5.000 Euro könnte sich der Anteil von Eigenheimbesitzern mit Elektroauto dagegen von derzeit gut 7 Prozent auf über 40 Prozent mehr als verfünffachen. Bei Eigenheimbesitzern mit einem Haushaltseinkommen von mehr als 5.000 Euro ist angesichts ambitionierter Anschaffungspläne damit zu rechnen, dass sich der Elektroautoanteil bis 2029 bei deutlich über 50 Prozent liegen wird.

Begleitet wird der Wunsch nach einem Elektroauto häufig von Planungen für Solarstromanlagen, hier ist die Investitionsbereitschaft ebenfalls in Einkommensklassen sehr ausgeprägt.

Bei der Wärmepumpe fällt die Anschaffungsbereitschaft in Bayern hingegen etwas geringer aus als im Bundesdurchschnitt. Sie liegt bei Werten von 20 Prozent in der Einkommensklasse von 2.500 bis 5.000 Euro und 24 Prozent bei den Haushalten mit einem Einkommen von mehr als 5.000 Euro.

„Diese Zahlen zeigen, dass Technologien wie Wärmepumpen und Elektroautos längst vor allem im ländlichen Raum angekommen sind. Hier gehen Pragmatismus und technologische Aufgeschlossenheit vor Ideologie. Mit den richtigen Rahmenbedingungen kann die nächste Bundesregierung diesen Technologieboom verstetigen. Davon würde neben den Hausbesitzern auch der deutsche Mittelstand profitieren, also Hersteller und Installateure", sagt Carolin Friedemann, Gründerin und Geschäftsführerin der Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND). Die Initiative hatte die Umfrage in Auftrag gegeben.

Rudolf Limmer, Präsident des Landesverbands Bayern im Verband Wohneigentum, ergänzt: „Eigentümer und Eigentümerinnen sind daran interessiert, ihr Haus bestmöglich für die Zukunft aufstellen, wenn es ihnen finanziell möglich ist, und ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Von einem privaten Ausbau neuer Energietechnologien profitiert die Gesellschaft insgesamt. Die kommende Bundesregierung muss daher dringend stabile und unterstützende Investitionsbedingungen schaffen, Unsicherheit verhindert Investitionsentscheidungen, das haben wir gerade erlebt. Wichtig sind zudem niedrigschwellige Informations- und Beratungsangebote.“

Methodik

Die Umfrage wurde Ende September/Anfang Oktober 2024 vom Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführt. Befragt wurden 4.089 Hausbesitzer ab 18 Jahren, die im eigenen Haus wohnen. Die Befragung wurde online durchgeführt. Sie ist repräsentativ für die Gesamtheit aller Hausbesitzer in Deutschland, die im eigenen Haus wohnen.

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