Allensbach-Studie Eigen­heim­besitzer treiben die Energiewende voran

KlimaEnergieGebäude & WärmeMobilität

| Pressemitteilung, 14.10.2025

München, 14.10.2025 – Über alle Parteigrenzen hinweg sind Deutschlands Eigen­heim­besitzerinnen und -besitzer bereit, privat in Photovoltaik, Wärme­pumpen und E-Autos zu investieren. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter mehr als 2.000 selbstnutzenden Hauseigentümerinnen und -eigentümern, die das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND) im August 2025 durchgeführt hat. Aus Sicht der IKND muss nun die Politik für verlässliche Rahmen­bedingungen sorgen und deutlich machen: Investitionen in die Energiewende lohnen sich. 

Im Vergleich zur ersten Allensbach-Umfrage im Auftrag der IKND vor einem Jahr zeigt die aktuelle Studie: Die Nutzungs- und Anschaffungspläne der Eigen­heim­besitzerinnen und -besitzer sind stabil. Trotz des Endes der Ampelkoalition und ihrer Klimaschutzpolitik sowie der zahlreichen Änderungen in der Energie- und Verkehrspolitik, die Schwarz-Rot ankündigt hat, sind die Menschen weiter bereit, privat in klimafreundliche Technologien zu investieren. 

Das Nutzerpotenzial – also, die Nutzerinnen und Nutzer sowie diejenigen, die eine Investition planen – liegt bis 2030 bei 82 Prozent der Eigen­heim­besitzerinnen und -besitzer. Dann könnten rund zwei Drittel der Eigenheimer eine PV-Anlage nutzen, während jeweils vier von zehn eine Wärme­pumpe oder ein E-Auto haben könnten. Wer klimafreundliche Technologien einsetzt, nutzt im Durchschnitt 2,6 der neun abgefragten Möglichkeiten.

„Die Nutzung klimafreundlicher Technologien in privaten Eigenheimen ist mittlerweile weit verbreitet und weitere erhebliche Potenziale sind zu erkennen“, sagt Dr. Steffen de Sombre, Projektleiter, Institut für Demoskopie Allensbach. „Bemerkenswert ist, dass Nutzung und Anschaffungspläne erstaunlicherweise kaum mit den politischen Überzeugungen zusammenhängen: Auch die Mehrheit der AfD-Wähler und -wählerinnen unter den Eigen­heim­besitzerinnen und -besitzer nutzt oder plant PV-Anlagen. Fast jede dritte befragte Person unter den AfD-Wählerinnen und -Wählern besitzt ein Elektroauto oder plant dessen Anschaffung.“

Die Umfrage zeigt auch: Die Investitions­bereitschaft ist hoch, hängt aber stark vom Einkommen ab. Eigen­heim­besitzerinnen und -besitzer kommen aus der Mitte der Gesellschaft, mehr als zwei Drittel verfügen über ein kleines bis mittleres Einkommen. Entsprechend deutlich sind die Unterschiede bei der Höhe der möglichen Eigeninvestitionen und dem gewünschten Bedarf an staatlicher Unterstützung.

Für den Kauf einer Wärme­pumpe sind die Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen unter 2.500 Euro monatlich durchschnittlich bereit, 11.000 Euro zu zahlen. Befragte mit 5.000 Euro und höher können fast 21.000 Euro investieren. Bei den niedrigen Einkommen geben 81 Prozent an, staatliche Unterstützung für den Kauf einer Wärme­pumpe zu benötigen, bei den Befragten mit einem Einkommen von 2.500 Euro bis 5.000 Euro sind es 60 Prozent.

Bei E-Autos ist die Investitions­bereitschaft höher. Während Haushalte mit einem Monatseinkommen von unter 2.500 Euro bereit sind, rund 18.000 Euro zu investieren, sind es knapp 29.000 Euro bei einem höheren Einkommen. Insgesamt sind 43 Prozent der Eigen­heim­besitzer dabei auf Förderung angewiesen, bei niedrigem Einkommen mehr als 60 Prozent, bei mittleren Einkommen knapp die Hälfte, und bei höheren Einkommen über 5.000 Euro noch fast jeder Dritte.

Ein weiteres Fazit aus der Umfrage: Photovoltaik bleibt die Schlüsseltechnologie für die private Energiewende. Wer bereits eine Photovoltaik-Anlage besitzt, investiert wahrscheinlicher auch weiter in klimafreundliche Technologien. „Die Umfrage belegt: Photovoltaik ist entscheidend für weitere Anschaffungen wie E-Auto, Speicher oder Wärme­pumpe. Ohne private Photovoltaik-Anlagen wird Deutschland also seine Klimaziele nicht erreichen können“, sagt Carolin Friedemann, Gründerin und Geschäftsführerin der Initiative Klimaneutrales Deutschland. „Die Eigen­heim­besitzerinnen und -besitzer brauchen Klarheit von der Bundesregierung. Sie müssen wissen, welche Investitionsentscheidungen sich für sie lohnen. Sie erwarten Planungssicherheit und verlässliche staatliche Unterstützung.“

Hier geht es zum Ergebnisbericht Monitoring Energiewende im Eigenheim 2025.

Zur Methode der Umfrage

Die Umfrage wurde im August 2025 vom Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführt. Befragt wurden 2.159 Haus­besitzerinnen und -besitzer ab 18 Jahren, die im eigenen Haus wohnen. Sie sind repräsentativ für 13,5 Millionen Haushalte. Die Befragung wurde online durchgeführt. Sie ist repräsentativ für die Gesamtheit aller Haus­besitzerinnen und -besitzer in Deutschland, die im eigenen Haus wohnen. Im Herbst 2024 wurde die erste Befragung durchgeführt. Die Ergebnisse finden Sie hier.

Regionale Meldungen

Zu den regionalen Auswertungen des Monitorings Energiewende im Eigenheim für Baden-Württemberg, Bayern, Nieder­sachsen und Nordrhein-Westfalen.

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